Der Urlaubs-Zahncheck

Immer wieder werden Menschen fern der Heimat mit Zahnproblemen konfrontiert. Mit einem Urlaubs-Zahncheck kann vielen Risiken vorgebeugt werden.

Wer die schönste Zeit des Jahres von Zahnschmerzen verschont bleiben will, sollte etwa vier, mindestens aber zwei Wochen vor Reiseantritt seinen Zahnarzt zwecks Kontrolle aufsuchen. „Insbesondere Entzündungen an Zähnen und an Wurzelspitzen können im Urlaub kritisch werden. Genügend Zeit vorausgesetzt, kann man dann noch etwas machen“, sagt der Lübecker Zahnarzt Dr. Jan-Ole Clausen. Wer gerade in einer umfassenden Zahnbehandlung steckt, sollte einen längeren Urlaub in ferne Länder ohnehin überdenken, so der Fachmann.

Geht es dann doch los, gehören selbstverständlich die normalen Pflegemittel ins Gepäck, denn Mundhygiene ist auch im Urlaub die beste Prophylaxe. Neben Zahnbürste und -pasta sind auch die Zahnseide und die Zwischenraum-Zahnbürste nicht zu vergessen. Darüber hinaus ist eine antibakterielle Mundspülung gegen Zahnfleischentzündungen empfehlenswert. Auch spezielle Kamille-Salben oder Nelkenöl können nützlich sein. Ein leichtes Schmerzmittel in der Reisetasche ist grundsätzlich sinnvoll. Träger von Prothesen sollten -falls vorhanden – alte Prothesen als Ersatz ins Gepäck geben. Manche Zahnärzte geben auch etwas provisorischen Zement zum Befestigen herausgefallener Kronen oder Provisorien mit.

Wird am Urlaubsort trotz aller Vorsorge ein Zahnarztbesuch nötig, ist eine Nachfrage im Hotel oder im örtlichen Tourismusbüro geboten. Oft lässt sich dort ein deutschsprachiger Zahnarzt ermitteln. Nichts ist bei Zahnschmerzen schlimmer als ein Sprachproblem. „Hier kann ein dentaler Sprachführer gute Dienstleisten“, sagt Zahnarzt Clausen. Solche speziellen Sprachführer gibt es beispielsweise kostenlos im Internet. 

Wurde ein Zahnarzt am Urlaubsort ausfindig gemacht, ist der Umfang der Behandlung zu überdenken. „Generell empfehle ich, im Urlaub nur Notfälle, etwa Schmerzfälle, größere Schäden an Zähnen oder lose Kronen behandeln und bei Zahnersatz nur Provisorien anfertigen zu lassen“, sagt Jan-Ole Clausen. Bricht ein kleines Stück eines Zahnes oder einer Füllung heraus, reicht meist die Behandlung nach der Rückkehr. Bei komplizierteren Vorgängen seien neben sehr verschiedenen Qualitätsniveaus in anderen Länder auch Folgebehandlungen und Gewährleistungen am Heimatort immer ein Problem. „Grundlegende Zahnbehandlungen finden ohnehin besser zu Hause statt“, so der Zahnarzt.

Offenbart sich am Ferienort ein Zahnproblem, sind auch einige Verhaltensmaßgaben zu berücksichtigen. Druckveränderungen bergen insbesondere bei wurzelbehandelten Zähnen größere Schmerzrisiken. Das gilt bereits für den Flug, aber auch für Aktivitäten wie Tauchen oder Bersteigen in große Höhen. Tritt Zahnschmerz auf, ist pralle Sonne zu vermeiden, die Wangenpartie am Zahn sollte gekühlt werden und große körperliche Anstrengungen, die den Blutdruck ansteigen lassen, sind ebenfalls ungünstig.

Hinsichtlich der Kosten einer unbedingt notwendigen Zahnbehandlung im Ausland rät Zahnarzt Dr. Clausen zudem, vorab die zuständige Krankenkasse zu fragen. Auch der Abschluss einer Auslandkrankenversicherung die Zahnarztleistungen mit abdeckt, ist für einige Länder zu erwägen. An besten natürlich, wenn der Ernstfall nicht eintritt und all die Überlegungen vollends um sonst waren. „Erweisen sich solche Vorbereitungen am Urlaubsende als unnötig, tun sie letztlich nicht weh“, so Dr. Clausen abschließend.

Dr. Jan-Ole Clausen, Dr. Stefanie Clausen-Kestermann und Dr. Klaus-Peter Clausen stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.Dr. Clausen & Partner: Dr. Jan-Ole Clausen (Zahnarzt, Zertifizierter Implantologe, links), Dr. Stefanie Clausen-Kestermann (Zahnärztin, Zertifizierte Implantologin) und Dr. Klaus-Peter Clausen (Master of Science für orale Chirurgie und Implantologie, rechts).