Bei Zahnschmerzen sollten man immer so schnell wie möglich einen Zahnarzt aufsuchen.

Manchmal ist es nur ein leichtes Ziehen, das nicht selten zunächst wieder von allein verschwindet. Manchmal „nervt“ er uns aber auch mit heftigem Klopfen oder überfallartigen Einschüssen, die einem die Tränen in die Augen steigen lassen: der Zahnschmerz.

Untersuchung bringt Gewissheit

Was können wir tun, wenn sich in unserem Mund der Schmerz bemerkbar macht? „Grundsätzlich sollte man bei Zahnschmerzen immer seinen Zahnarzt aufsuchen“, sagt die Lübecker Zahnärztin Dr. Stefanie Clausen-Kestermann. Nur eine Untersuchung bringe Gewissheit und kläre die Ursache der Symptome ab, die dann vom Arzt entsprechend behandelt werden.

Unterschiedliche Ursachen

Zahnschmerzen können ganz unterschiedliche Ursachen haben und sich in verschiedenen Formen bemerkbar machen. In jedem Fall gilt jedoch: Der Gang zum Zahnarzt wird früher oder später unumgänglich.

Überlastung des Kauapparates

Dr. Stefanie Clausen-Kestermann nennt drei hauptsächliche Ursachen für den Zahnschmerz: Karies, eine Entzündung der Nerven oder eine Zahnfleischentzündung. Seltener findet sich der Grund für den Schmerz in einer Überlastung des Kauapparates etwa durch Zähneknirschen aufgrund psychosomatischer Belastungen oder einer puren Angewohnheit.

Halbjährliche Kontrolle

Bei einer Karieserkrankung wird der schützende Zahnschmelz durchbrochen. Das kann weh tun und starkes Ziehen hervorrufen, besonders dann, wenn Süßes oder Kaltes an die schutzlosen Nervenenden gerät. Nicht selten tritt der Schmerz aber auch erst lange nach dem Kariesbefall auf. So kann sich ein Nerv aus dem durch Karies befallenen Bereich des Zahnes zurückziehen und dabei eine Schicht aus so genanntem Sekundärdentin bilden. Diese Zahnsubstanz kann der menschliche Körper ein Leben lang selbst produzieren und den „Schaden“ so zunächst ausgleichen. Davon sollte man sich aber nicht beruhigen lassen. Um eine Karieserkrankung zu vermeiden, ist die halbjährliche Kontrolle beim Zahnarzt unbedingt erforderlich. „Bei einem ziehenden Schmerz wie er meist bei Kariesbefall auftritt, sollte man nicht gleich in Panik verfallen, aber einen zeitnahen Termin beim Arzt vereinbaren“, rät Dr. Stefanie Clausen-Kestermann.

Antibiotika

Liegt die Ursache des Zahnschmerzes in einer Erkrankung des Nerves, ist Vorsicht geboten. Empfindliche Zähne, die schmerzhaft auf Heißes oder Kaltes reagieren sind oft ein Zeichen dafür, dass der Nerv anfängt, sich zu entzünden. Bei einem klopfenden Schmerz sollte schnell der Arzt aufgesucht werden. Denn bei einer Verschleppung kann es passieren, dass der entzündete Nerv abstirbt und die Entzündung weiter in den Kieferknochen wandert. Dabei kann sich Knochenmasse regelrecht auflösen. Symptome sind neben dem pochenden und klopfenden Schmerz meist auch eine anschwellende Wange. In so einem akuten Fall muss der Arzt die Entzündung zunächst mit Antibiotika behandeln.

Hausmittel

Bei Zahnschmerzen im Urlaub, an Wochenenden oder nachts kann man sich nicht sofort in die Hände eines Zahnarztes begeben. Um das Leiden dennoch zu lindern, kann man auf Hausmittel oder leichte Schmerzmittel zurückgreifen. Ein Tropfen Nelkenöl auf den schmerzenden Zahn oder auf das Zahnfleisch oder der Biss auf eine Gewürznelke sorgen für eine Beruhigung der Nerven. Auch homöopathische Mittel, eine Akupressur oder eine leichtes Kühlen können für ein kurzzeitiges Abklingen der Zahnschmerzen sorgen. Betroffene Patienten sollten zudem ruckartige Kopfbewegungen vermeiden. Handelt es sich um eine Entzündung des Zahnfleisches empfiehlt sich eine antibakterielle Mundspülung. Zeigen diese Mittel keine Wirkung und wird der Schmerz stärker kann man sich an den zahnärztlichen Notdienst wenden.

Prophylaxe

„Am besten ist es aber, Zahnschmerzen überhaupt erst gar nicht zuzulassen“, so Stefanie Clausen-Kestermann. Das funktioniert mit einem regelmäßigen halbjährlichen Check beim Zahnarzt, der richtigen Ernährung und Zahnpflege zu Hause sowie mit der professionellen Zahnreinigung in der Praxis.

Bei Zahnschmerzen genau die richtigen Ansprechpartner: Dr. Clausen und Partner in LübeckDr. Clausen & Partner: Dr. Jan-Ole Clausen (Zahnarzt, Zertifizierter Implantologe, links), Dr. Stefanie Clausen-Kestermann (Zahnärztin, Zertifizierte Implantologin) und Dr. Klaus-Peter Clausen (Master of Science für orale Chirurgie und Implantologie, rechts).