Wenn der Kiefer knackt

Dr. Klaus-Peter Clausen ist Zahnarzt und CMD Experte in LübeckDer Mensch redet, beißt, kaut, lacht und manchmal knirscht er auch mit den Zähnen. Bei fast allem, was er tut, verrichtet das Kiefergelenk klaglos seinen Dienst.

Einige Menschen vernehmen jedoch ein leichtes Knirschen oder gar ein Knacken im Kiefer, schenken diesen Phänomenen aber keine Aufmerksamkeit. 
Dr. Klaus-Peter Clausen ist Zahnarzt und CMD-Experte in Lübeck. Hier schreibt er über das Thema „Wenn der Kiefer knackt und knirscht…“

Artikel zum Thema mit Dr. Clausen aus den LN vom 04.12 2014 (hier klicken)

„Solche Geräusche sind nicht normal, sondern das Zeichen einer Fehlfunktion“, entgegnet der Lübecker Zahnarzt Dr. Klaus-Peter Clausen und rät zu einer genaueren Untersuchung der Kiefergelenke.

Der Unterkiefer ist quasi ein schmaler Knochenbogen, dessen Enden, die sogenannten Kiefergelenksköpfchen, durch Sehnen, Muskel und Bänder in den Gelenkpfannen am Schädel festgehalten werden. Die beiden Kiefergelenksköpfchen liegen jeweils auf einer kleinen, beweglichen Knorpelscheibe (Discus articularis).

Ähnlich einer Bandscheibe fungiert diese Scheibe als Polster zwischen zwei Knochen. Der Discus ist in ein elastisches Fasergewebe (Bilaminare Zone) eingebettet, auf der er beim Kauen oder Sprechen vor- und zurückgleiten kann.

Wenn der Kiefer knirscht, ist dies oft ein Alarmsignal!

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Gelenke stehen symmetrisch

Im Idealfall, das heißt bei einem physiologisch richtigen Biss (Okklusion), liegen beide Kiefergelenksköpfchen zentral in den Gelenkpfannen, die Köpfchen ruhen dabei auf dem Discus. Die Gelenke stehen symmetrisch, die Kaumuskulatur hat auf beiden Seiten die selbe Spannung und Länge.

Bei Mundöffnung oder beim Kauen bewegen sich Unterkiefer und damit auch die Kiefergelenksköpfchen vor und zurück, der Discus begleitet diese Bewegung und fungiert somit stets als federndes Lager zwischen Gelenkpfanne und Köpfchen.

Probleme durch einen fehlerhaften Biss

Trotz des filigranen Aufbaus muss der gesamte Unterkiefer beim Kauen einen großen Druck aufbauen, sodass die Kiefergelenke einer großen mechanischen Belastung ausgesetzt sind. Ein fehlerhafter Biss kann das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten im Kiefergelenk jedoch stören.

Um wieder einen Zahnkontakt herzustellen, müssen Ober- und Unterkiefer eine neue, unphysiologische Position zueinander suchen. Das kann nur durch die Positionsveränderung des Unterkiefers geschehen – ob vor-, rück- oder seitwärts. Folglich verändert sich auch die Position der Köpfchen auf dem Discus.

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Schmerzhafte Begleiter

Modellhafte Darstellung des Kiefers und seiner Fehlstellung CMDAls Folge fehlerhaften oder ungleichen Drucks kann diese Knorpelscheibe (Discus articularis) deformiert und somit geschädigt werden. Das freie Gleiten der Köpfchen auf und mit dem Discus ist beeinträchtigt. Knirschen oder gar Knacken beim Kauen sind zunächst die Folge.

Auch ein gänzliches Abrutschen des Köpfchens von der Knorpelscheibe und aus der Gelenkpfanne ist möglich und zieht zugleich die Schädigung der Bilaminaren Zone nach sich. Im schlimmsten Fall kann das gesamte Gelenk zerstört werden, am Ende reiben nur noch Kiefer- und Schädelknochen aufeinander.

Gelenkarthritis (Entzündung) und Gelenksarthrose (Verschleiß) sind schmerzhafte Begleiter dieses irreversiblen Prozesses.

Möglichkeiten der Therapie

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Therapie. Gerne klären wir Sie umfassend auf!

Ursachen für einen fehlerhaften Kontakt der Zähne können zum Beispiel zu hohe Füllungen oder Kronen , Abnutzung von Zähnen, Veränderung des Bisses durch Zahnverlust, schlecht sitzender Zahnersatz und mehr sein. Oft werden solche Okklusionsmängel von craniomandibulären Dysfunktionen (CMD) begleitet (siehe auch Beitrag „Wenn Zähne Kopfschmerzen bereiten vom 15.1.2012).

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Speziell angefertigte Bissschiene

Um eine massive Schädigung des Kiefergelenks zu vermeiden, sollte bereits bei den ersten Symptomen reagiert werden. Mittels Computertomographie (CT), Magnetresonanztherapie (MRT) oder durch Dentale Volumentomograpfie (DVT) kann der Zahnarzt die Kiefergelenkschäden genau diagnostizieren und durch spezielle elektronische Messverfahren den physiologisch richtigen Biss ermitteln.

Ein erster Schritt ist die Therapie mit einer speziell angefertigten Bissschiene, die die Okklusion korrigiert und die Zentrik im Kiefergelenk wieder herstellt.

Diese Schiene sollte nach Möglichkeit zu Beginn der Behandlung tagsüber und nachts getragen werden. Die unterbewusst gesteuerte Fehlhaltung des Kiefers wird aufgegeben, das gesamte Muskelspiel und die Körperhaltung können sich wieder normalisieren. Meist sind damit schon viele schmerzverursachende Aspekte beseitigt.

Langfristig kann der Zahnarzt die Ursachen für einen fehlerhaften Biss direkt angehen und Kronen oder Füllungen korrigieren oder erneuern, sowie abradierte Zähne wieder aufbauen und so den bestmöglichen Biss wieder herstellen.

Eine Patientengschichte

Die Patientengeschichte zum Thema CMD

(…) Schon bald wusste ich, daß es sich bei Dr. Clausen um einen außergewöhnlichen Arzt und Menschen handelte. Er nahm sich immer sehr viel Zeit für mich, und stellte meine Schmerzsituation nie in Frage. Er glaubte mir immer und reduzierte meinen Zustand zu keiner Zeit auf die Psyche. Dr. Clausen unternahm alles, um mir zu helfen. Nach ungefähr einem Jahr und mit Hilfe einer sehr guten Physiotherapeutin gelang der Durchbruch. Meine Schmerzen reduzierten sich langsam auf ein erträgliches Maß. Oft genug hatte ich jetzt auch schmerzfreie Tage. Es gelang mir, meine Medikamente zu reduzieren und zum Schluss sogar konnte ich sie ganz absetzen. (…)

Meine Lebensqualität hat sich um 80% gesteigert und mein Schmerzpegel ist momentan bei einer Skala von 10 auf 2-3 gesunken. Wenn dies so bleibt, und davon gehe ich aus, bin ich der glücklichste Mensch auf der Erde. Ich bin jedenfalls froh, einen so versierten und auf seine Patienten eingehenden Arzt gefunden zu haben. Einen Arzt, der mir geglaubt hat und mich immer ernst genommen hat. Er und sein außergewöhnlich nettes Team verdienen meinen größten Respekt und meine Hochachtung. (…) Die gesamte Geschichte lesen Sie hier.

„Reden Sie zeitig mit Ihrem Zahnarzt!“

Eine CMD kann gut behandelt werden. Reden Sie rechtzeitig mit Ihrem Zahnarzt!

Zu guter Letzt hat Zahnarzt Clausen noch eine gute Nachricht: „In gewissen Grenzen können sich auch der geschädigte Discus und die Bilaminare Zone wieder regenerieren.“ Sein Rat: „Wenn es beim Kauen knirscht oder knackt, reden sie zeitig mit Ihrem Zahnarzt!“

Dr. Clausen & Partner: Dr. Klaus-Peter Clausen (Master of Science für orale Chirurgie und Implantologie, rechts), Dr. Stefanie Clausen-Kestermann (Zahnärztin, Zertifizierte Implantologin) und Dr. Jan-Ole Clausen (Zahnarzt, Zertifizierter Implantologe, links).

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