Die Aufbissschiene bei CMD

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Die Aufbissschiene, auch als Knirscherschiene, Beißschiene oder CMD-Schiene bezeichnet, bildet  immer einen Teil der CMD-Behandlung. Wir erläutern Ihnen im Folgenden, wodurch sich die Aufbissschiene auszeichnet, was sie bewirkt, wie lange sie getragen werden muss und wie es um die Kosten dafür steht. Eine ausführliche Beratung erfahren Sie natürlich in unserem CMD Zentrum in Lübeck.

CMD – Was ist das?

Eine CMD ist eine Craniomandibuläre Dysfunktion und bedeutet, dass eine Fehlstellung der Kiefergelenke vorliegt. Diese Fehlstellung ist so stark, dass die Zähne nicht mehr richtig miteinander verzahnt sind und es dadurch zu weiteren Beschwerden kommt. Eine CMD bewirkt nicht nur Kiefergelenksschmerzen oder Kauprobleme, sie kann auch Zähneknirschen (Bruxismus), Kopfschmerzen, Nacken- und Rückenschmerzen, Tinnitus oder sogar Beinschmerzen hervorrufen. Denn die Kiefergelenksmuskulatur ist eng mit der Schädel- und Rückenmuskulatur verbunden und Probleme können sich daher auch auf den gesamten Haltungsapparat auswirken. Andersherum können aber auch Fehlstellungen des Körpers, z.B. ein Beckenschiefstand, eine CMD hervorrufen. Auch dies geschieht aus den vorher genannten Gründen.

CMD Behandlung

Eine CMD muss ganzheitlich behandelt werden. Dies bedeutet, dass nicht nur die Fehlstellung des Kiefers korrigiert werden muss, sondern auch die Ursachen und weitere Symptome miteinbezogen werden müssen. Ist die CMD z.B. aufgrund einer Fehlstellung der Hüfte entstanden, muss natürlich auch eine physiotherapeutische oder osteopathische Behandlung erfolgen.

Wozu die Aufbissschiene?

Die CMD-Schiene ist  immer Bestandteil der CMD Therapie, da sie zum einen Beschwerden im Kieferbereich lindert, zum anderen korrigiert sie aber auch den Zustand von Kiefergelenk und Kaumuskulatur. Die Schiene sorgt dafür, dass Ober-und Unterkiefer wieder physiologisch aufeinandertreffen, was für die für die Beseitigung der CMD wichtig ist.

Durch den Einsatz der Schiene soll wieder eine natürliche Okklusion (das Schließen von Ober- und Unterkiefer) hergestellt werden. Die Schiene kann zudem dabei helfen, Kauprobleme zu reduzieren, die vorher vorhanden waren. Durch das Tragen der Aufbissschiene wird erreicht, dass die Kiefergelenksposition wieder physiologisch wird und die Kaumuskulatur entspannt. Die vorherige Zwangsposition, die durch die CMD entstanden war, wird gelöst. Es entwickeln sich wieder neue, natürliche Bewegungsmuster des Kiefers.

Vor allem bei Zähneknirschern, die häufig von einer CMD betroffen sind, ist eine Aufbissschiene äußerst sinnvoll. Die Schiene vermeidet nämlich zusätzlich  eine Abnutzung der Zahnsubstanz, die durch das Reiben und Pressen erfolgen kann. Es werden also mit Hilfe der Schiene auch Schäden an Zähnen, Kiefergelenk und Muskulatur vermieden.

Wie wird eine Aufbissschiene eingesetzt und wie oft muss ich sie tragen?

Die Aufbissschiene wird meistens im Unterkiefer eingesetzt, in manchen Fällen aber auch im Oberkiefer. Sie wird individuell je nach Fall gefertigt. Dabei spielen sowohl die Beschwerden des Patienten, als auch die Behandlungsziele eine Rolle. Es gibt für die Aufbissschiene hartes und weiches Material, wobei für die CMD Schiene fast ausschließlich hartes Kunststoffmaterial verwendet wird. Dieses ist ähnlich wie das Material einer herausnehmbaren Zahnspange und ist in der Regel komfortabel zu tragen. Ein hartes Kunststoffmaterial ist wichtig, da nur mit hartem Material langfristig eine Korrektur der Kiefergelenksfehlstellung  bewirkt werden kann. Eine weiche Schiene würde dem Druck der Zähne nicht standhalten können und sich deren Fehlposition anpassen.

Die Aufbissschiene ist farblos und transparent. Die Tragedauer variiert individuell nach Fall und Schwere der CMD. Bei Zähneknirschern ist die Schiene vor allem nachts wichtig, da hier das Knirschen und Pressen stattfindet. Bei Kiefergelenksfehlstellungen muss die  CMD Schiene den ganzen Tag über und nachts getragen werden, um erfolgreich wirken zu können.

Wenn die Beschwerden durch die Schiene schnell abklingen, kann es durchaus möglich sein, dass bereits nach ein paar Wochen die Therapie mit der Schiene beendet werden kann. Aber auch dies ist individuell je nach Fall unterschiedlich. Je nachdem, wie stark die Schiene abgenutzt und beansprucht wird, muss sie schnell ersetzt werden. Bei Zähneknirschern hält eine Aufbissschiene meist weniger lange, als bei anderen CMD Fällen. Durch das Reiben und Pressen der Zähne, muss sie meist nach einem halben Jahr ersetzt werden. Sie kann aber auch bis zu 5 Jahren halten. Dies hängt von der Belastung und der Pflege der Schiene ab.

Wie pflege ich die Aufbissschiene?

Die richtige Pflege der Aufbissschiene ist sehr wichtig, damit sie lange hält. Sie muss regelmäßig und nach jedem Essen gereinigt werden, am besten mit einer Zahnbürste und Spülmittel.  Wird die Schiene hauptsächlich nachts getragen ist es wichtig, dass die Aufbissschiene tagsüber in einer belüfteten Box aufbewahrt wird, am besten in einer Zahnspangendose.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten der Aufbissschiene?

Die Fertigung einer einfachen Aufbissschiene zum Schutz der Zähne vor Abnutzung durch Zähneknirschen wird in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die speziellen und aufwendigen Arbeitsschritte und Diagnoseverfahren der CMD Therapie werden meist nicht von der Krankenkasse bezahlt. Jedoch gibt es Zusatzversicherungen, die die Kosten für eine CMD-Behandlung zumindest teilweise übernehmen. Wir beraten Sie hierzu gerne in einem persönlichen Gespräch.

Eine CMD ist eine schwerwiegende Erkrankung, die sich in vielen Symptomen niederschlagen kann. Oft arbeiten die spezialisierten Zahnärzte Hand in Hand mit Physiotherapeuten oder Osteopathen, um das bestmögliche Ergebnis für den Patienten zu erreichen.

In unserem CMD Zentrum finden Sie u.a. die Behandlungsmöglichkeiten und weitere Symptome einer Craniomandibulären Dysfunktion. Zudem finden Sie dort auch einen Selbsttest, mit dem Sie vorab schon einmal ausschließen können, ob bei Ihnen eine CMD vorliegen könnte, oder nicht.