Bleaching – der Zauber weißer Zähne

Wer mit einem strahlenden Lachen durchs Leben geht, gewinnt fast automatisch das Wohlwollen seiner Mitmenschen. Gesundheit, Gepflegtheit, Sympathie, Offenheit – schneeweiße Zähne erzeugen viele positive Assoziationen. Doch nicht jeder Mensch kommt mit einem „Hollywood-Lächeln“ daher. Entweder gibt die natürliche Zahnfarbe kein strahlendes Lächeln her oder äußere Einflüsse wie färbende Lebens- und Genussmittel nehmen dem Zahn die Leuchtkraft. Medikamente, Zahnerkrankungen oder Mangelernährung können ebenfalls ursächlich für Zahnverfärbungen sein. Das Gebiss mit „Grauschleier“ ist jedoch meist kein medizinisches Problem, dennoch leiden viele Betroffene psychisch unter diesem „Schönheitsmakel“.

Zunächst ist die natürliche Farbe eines sauberen Zahnes nicht weiß, sondern chargiert in vier Farbtypen – normal, gelblich, gräulich und rotgräulich. Die Farbtypen werden zudem jeweils in vier Helligkeitsstufen unterschieden. Bleaching ermöglicht die Aufhellung eines Zahnes um mehrere Stufen, selbst weit über das natürliche Weiß hinaus. Die strahlenden Gebisse vieler Hollywood-Größen sind ein deutliches Zeugnis dafür, dass hier massiv nachgeholfen wurde.

Radikale im Einsatz

Das englische Wort Bleaching bedeutet „bleichen“ und steht für eine Zahnaufhellung mit speziellen Präparaten, die Wasserstoffperoxid (H202) enthalten. Diese Präparate können in den Zahn eindringen, wo sie Sauerstoffradikale freisetzen, welche die Farbmoleküle spalten. Es gibt beim Bleaching verschiedene Verfahren, doch sollte immer eine genaue Untersuchung der Ursachen für Zahnverfärbungen vorausgehen. Liegen Karies oder anderen Zahnerkrankungen vor, ist Vorsicht geboten. Sind Tabak, Tee, Kaffee oder Rotwein die Ursache des Grauschleiers, könnte zunächst auch eine professionelle Zahnreinigung den gewünschten Erfolg bringen.

Instrumente für Bleaching

Drei Methoden der „Weißheit“

Ist die Entscheidung für ein Bleaching gefallen, stehen verschiedene Methoden zur Disposition. Eine erprobte Methode ist das sogenannte Home-Bleaching. Hier fertigt der Zahnarzt auf Grundlage eines Modells eine individuelle Zahnschiene an, die – mit dem Aufhellgel gefüllt – auf die Zähne gesetzt wird. Je nach angestrebter Zielfarbe trägt der Patient diese Schiene ein bis acht Stunden und kann diese Prozedur mehrmals wiederholen. Wird ein pH-neutrales Gel benutzt, ist das Bleaching für den gesunden Zahn nicht schädlich. Zudem liegt die Konzentration des H2O2 im Home-Bleaching-Gel nur bei zehn bis 20 Prozent. Dennoch können Zähne nach der Behandlung etwas sensibel auf Kälte, Wärme oder Säure reagieren. Doch das geht schnell wieder zurück.

Stellt sich der gewünschte Erfolg des Home-Bleachings meist erst nach wiederholter Anwendung ein, wirkt das sogenannte „In-Office-“ oder „Power-Bleaching“ deutlich schneller. Diese Methode wird ausschließlich in der Praxis angewandt, denn dort kommt ein Gel zum Einsatz, das mit 30 bis fast 50 Prozent einen wesentlich höheren H2O2-Anteil hat. Nach ein bis zwei Sitzungen von 15 bis 45 Minuten ist die gewünschte Zahnfarbe in der Regel erreicht. Wegen des deutlich höheren H2O2-Anteils im Wirkstoff muss bei dieser Methode das Zahnfleisch geschützt werden. Hier kommt ein Spanngummi (Kofferdam) zum Einsatz, das das Zahnfleisch abdeckt und nur die Zähne freilässt.

Während die beiden erstgenannten Methoden in der Regel bei gesunden Zähnen und ganzen Zahnbögen zum Einsatz kommen, wurde die Walking-Bleach-Technik für die Aufhellung wurzelbehandelter oder abgestorbener Zähne entwickelt. Meist sind Einblutungen in das Zahnbein für die Verfärbung des „toten“ Zahnes von innen heraus verantwortlich. Um diese Verfärbungen zu beseitigen, wird der Zahn, beziehungsweise die Zahnkrone geöffnet, das Aufhellgel eingegeben und der Zahn wieder provisorisch verschlossen. Es dauert dann einige Tage, bis das Peroxid von innen nach außen dringt. Nach erfolgter Aufhellung wird der Zahn wieder fachgerecht verschlossen. Diese Methode kann auch wiederholt werden, wenn die gewünschte Zahnfarbe bei erstmaliger Behandlung nicht erreicht wurde.

Zahnweiß aus dem Supermarkt

Es gibt noch weitere Angebote, die weiße Zähne versprechen. So werden in der Apotheke, in Drogerien und teils auch in Supermärkten Bleaching-Strips und -Gels für den Heimgebrauch verkauft. Diese weisen mit drei bis fünf Prozent einen relativ geringen Peroxidanteil auf. Bei längerer Einwirkung stellt sich sehr wohl ein Aufhelleffekt ein, dennoch ist Vorsicht geboten: Es besteht die Gefahr, dass Zähne fleckig werden. 

Zahnfüllungen sowie Verblendungen von Brücken und Kronen werden beim bleachen nicht aufgehellt. Das könnte teuer werden. Neben den Kosten für das Bleaching selbst, das von den Krankenkassen nicht bezuschusst wird, stehen neue Füllungen und Verblendungen zur Disposition. Auch hier ist der Rat des Fachmannes dringend gefragt – vor dem Bleaching, versteht sich.

Genau die richtigen Ansprechpartner: Dr. Clausen und Partner in Lübeck

Dr. Clausen & Partner: Dr. Klaus-Peter Clausen (Master of Science für orale Chirurgie und Implantologie, rechts), Dr. Stefanie Clausen-Kestermann (Zahnärztin, Zertifizierte Implantologin) und Dr. Jan-Ole Clausen (Zahnarzt, Zertifizierter Implantologe, links).