CMD Therapie – Was passiert, wenn der Verdacht besteht, dass eine CMD vorhanden sein könnte?

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Frage:

Was passiert bei Verdacht auf eine Craniomandibuläre Dysfunktion?

Antwort:

Sollten Sie sich mit einem oder mehreren typischen CMD-Problemen an uns wenden, würden wir im ersten Schritt nochmal sämtliche CMD Symptome, die in Frage kommen könnten, mit Ihnen durchgehen, würden sie nach Beschwerdegrad einteilen und natürlich weitere spezifische Untersuch ungen anschließen.

Wir würden zum einen natürlich untersuchen wie sich Ihre Kiefergelenke bewegen, wie weit der Mund auf geht, und ob Ihr Mund bei Öffnung eine symptomatische S-Form aufweist oer gerae öffnet. Wir würden die Gelenke abtasten, würden sehen, ob ein Ungleichgewicht oder ein Schlingern zu ertasten ist und würden natürlich auch einen Muskelbefund aufnehmen. Das bedeutet, dass alle großen Kaumuskeln und alle kleinen Kaumuskeln, die erreichbar sind, abgetastet werden und geguckt wird, ob sie schmerzhaft sind oder nicht, da dies oft ein sicheres Indiz ist für eine Verspannung ist.

Ergänzend kann man sehr gut eine dreidimensionale Röntgenaufnahme erstellen, auf der man in allen drei Raumebenen ein Kiefergelenk durchfahren und sehen kann, ob der Knochen schon verändert ist, ob es schon arthrotische Veränderungen gibt oder ob irgendwelche Kerben oder Riefen am Knochen zu sehen sind. Das alles sind Anzeichen für eine fehlerhafte Belastung des Knochens und der Gelenke im Kiefer.

Ein wichtiger Punkt ist jedoch, dass wir den funktionellen Gelenkraum leider nicht sehen können. Der Gelenkraum ist der Raum, der sich zwischen den Gelenkanteilen befindet. Dort sitzt eine kleine Knorpelscheibe zwischen der Gelenkpfanne und dem Kiefergelenksköpfchen. Und dieser funktionelle Gelenkraum, der ist ungefähr 0,6mm in jede Richtung misst. Das ist weder mit den Händen zu ertasten, noch mit bloßem Auge sichtbar. Dafür braucht man tatsächlich eine Vermessung der Kiefergelenke.

Da gibt es ganz unterschiedliche Verfahren. In der Regel macht ein erfahrener Behandler 30 bis 40 kleine Vermessungen. Der Patient muss dabei verschiedene Bewegungen machen mit dem Unterkiefer, der Behandler unterstützt ihn zu verschiedenen Zeitpunkten mit bestimmten Handgriffen und wenn ein erfahrener Behandler mit so einer Vermessung fertig ist, dann ist es so, als würde er im Kiefergelenk wohnen, der könnte darin spazieren gehen, der weiß genau, wo das Kiefergelenksköpfchen steht, wie viel Platz in welche Richtung vorhanden ist und er kann auch relativ schnell erkennen, wo der Fehler im Gelenk liegt.

Was tun wir dann, wenn wir wissen, wo der Fehler liegt?

Es wird dann vom Zahntechniker, nach verschiedenen Registraten und Bissnahmen, eine individuelle Aufbissschiene hergestellt. Diese Aufbissschiene soll die Bisslage des Patienten verändern und zwar dahingehend, dass Sie auf der Schiene so zusammenbeißen, dass über die Bisslage Ihre Gelenkposition richtig gerichtet wird. Sodass Sie in Ihrem funktionellen Gelenkraum wieder den Platz in alle Richtungen haben, den wir brauchen und Ihr Gelenk damit zu einer Entspannung kommt.

So eine Schiene kann nur etwas bewirken, wenn sie 23 Stunden am Tag getragen wird. Das heißt, sie wird nachts getragen, sie wird tagsüber getragen – nur zum Essen nicht, dann geht sie kaputt. Und man sollte sie auch nicht mit heißem Wasser saubermachen, diese Schienen sind aus Kunststoff und verziehen sich.

Es ist so, dass es sein kann, je nach Schweregrad der Fehlstellung, dass es mit einer einzigen Schiene nicht getan ist. Es kann sein, dass man nachvermessen muss, es kann sein, dass man mehrere Schienen braucht im Verlauf einer Behandlung. Wie lange so eine Behandlung letztendlich andauert, ist im Vorfeld unglaublich schwer zu sagen. Man muss bedenken, dass die meisten Krankheitsbilder ja über Jahre bis Jahrzehnte entstanden sind weil der Körper ja zwischendrin einfach unglaublich viel kompensiert. Das heißt, wir haben einen unheimlich schleichenden Verlauf, der unheimlich lange andauern kann. Das heißt, man kann nicht über Nacht mit einer Schiene die ganzen Symptome wegfegen, sondern es kann sein, dass es über einen längeren Zeitraum einer Therapie und einer therapeutischen Behandlung mittels dieser Schienen bedarf.

Aber, die Aussichten auf eine Verbesserung der Symptome bzw. auf einen völligen Rückgang der Symptome sind sehr, sehr hoch.

Vereinbaren Sie gerne einen Termin bei uns zur Beratung! Wir freuen uns auf Sie.