Implantate – Zahnlücken schließen

Was bei einem Sechsjährigen noch drollig aussieht, geht bei einem Erwachsenen gar nicht: eine Zahnlücke im sichtbaren Gebissbereich. Kaum ein körperlicher Defekt diskreditiert einen Menschen im öffentlichen Leben stärker als eine sichtbare Zahnlücke.

Die Lücke muss weg

Die Ursachen für eine solche Zahnlücke sind verschieden. Einer der häufigsten Gründe für den Verlust eines solchen Zahnes ist fortgeschrittene Karies mit daraus entstehender Wurzelentzündung. Die Parodontitis, bei der das Zahnfleisch und der Kieferknochen durch Keime und Bakterien so geschädigt wird, dass der Zahn letztlich verloren geht, kommt ebenfalls oft vor. Ein häufiger Grund sind zudem Unfälle, nicht selten auch körperliche Gewalt. Was auch immer die Ursache ist, die Lücke muss wieder geschlossen werden.

Technische Möglichkeiten

„Es gibt verschiedene Wege, eine Lücke zu schließen“, sagt Zahnarzt Dr. Jan-Ole Clausen, „doch die Lücke im Frontzahnbereich ist für den Zahnarzt und den Zahntechniker immer eine besondere Herausforderung.“ Eine mögliche Lösung ist die herkömmliche Brücke. Doch da in diesem Fall die benachbarten, gesunden Zähne als Haltepunkte beschliffen werden müssen, ist diese Lösung nicht optimal. Zahnschonender ist die sogenannte Adhäsiv- oder Klebebrücke. Dieser Zahnersatz hat kleine Halteflügel, mit denen der Zahnersatz an den Nachbarzähnen verklebt werden.

Das Implantat

Als bessere Lösung gilt unter Zahnärzten jedoch das Implantat – ein kleines Schraubensystem, das fest im Knochen befestigt wird und als künstliche Zahnwurzel fungiert. Mit dieser Technik lassen sich Einzelzähne wie auch größere Prothesen langfristig und zuverlässig fixieren. Insbesondere im Frontzahnbereich haben Implantate gegenüber Brücken viele Vorzüge.

Die künstliche Wurzel

Um das Implantat optimal zu positionieren, wird zunächst an besagter Stelle eine spezielle Röntgenaufnahme vom Kiefer gemacht. Der Digitale Volumen Tomograph (DVT) ermöglicht die präzise, dreidimensionale Darstellung des Kiefer-, Augen- und Nasenbereiches. Damit kann der Sitz und die mögliche Größe des Implantats im Kieferknochen präzise festgelegt werden.

Die Operation selbst ist heute schon fast eine Routineangelegenheit. Unter partieller Betäubung wird mit einem Spezialbohrer ein Kanal in den Knochen gebohrt und darin ein kleines Gewinde – zumeist aus Titan – geschraubt. In den folgenden Wochen verwächst diese künstliche Zahnwurzel fest mit dem Kieferknochen (sogenannte Osseointegration).

Besonderheiten beim Frontzahn

Bis das Implantat im Knochen richtig verwachsen ist und der Aufbau darauf verschraubt werden kann, vergehen in der Regel rund drei Monate. Diese Zeit nutzt das Labor für die Herstellung der Krone, die heute meist aus zahnähnlichem Keramikmaterial gefräst wird. Verblendete Kronen aus Gold kommen wegen der Kosten heute kaum noch in Frage.

Da im Frontzahnbereich optische Abweichungen zu den Nachbarzähnen in Farbe und Form unerwünscht sind, ist der Zahntechniker hier besonders gefordert. Zugleich kann der Zahnarzt in dieser Phase auch das Zahnfleisch formen. An einem so genannnten Zahnfleischformer, der für einige Zeit auf das festwachsende Implantat geschraubt wird, wächst das Zahnfleisch so heran, dass eine kleine Mulde entsteht. In diese fügt sich die Krone später perfekt ein. So kann der Patient ruhig einmal herzhaft lachen, denn der Kronenansatz ist nicht mehr zu sehen.

Gute Aussichten

„Ästethisch gesehen ist das Implantat die beste Option, eine Zahnlücke zu schließen“, sagt Zahnarzt Dr. Clausen. Dieser neue Zahn sei dann genauso halt- und belastbar wie ein echter, gesunder Zahn, so der Spezialist. Gute Pflege vorausgesetzt, habe der Patient viele Jahre „gut Lachen“.

(Fotos: Dr. Jan-Ole Clausen, www.sic-invent.com)

Dr. Jan-Ole Clausen, Dr. Stefanie Clausen-Kestermann und Dr. Klaus-Peter Clausen beraten Sie gern!Dr. Clausen & Partner: Dr. Klaus-Peter Clausen (Master of Science für orale Chirurgie und Implantologie, links), Dr. Stefanie Clausen-Kestermann (Zahnärztin, Zertifizierte Implantologin) und Dr. Jan-Ole Clausen (Zahnarzt, Zertifizierter Implantologe, rechts).