Wenn die Zähne Schuld am Schwindel sind

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Eine CMD (Craniomandibuläre Dysfunktion) kann viele unterschiedliche Symptome hervorrufen, darunter auch Schwindel. Warum eine Fehlstellung des Kiefers zu Schwindel führen kann und wie eine CMD festgestellt und behandelt wird, erfahren Sie in diesem Artikel.

Über Clausen & Partner – Ihre Zahnärzte für CMD

In unserem CMD Zentrum finden Sie u.a. die Behandlungsmöglichkeiten und weitere Symptome einer Craniomandibulären Dysfunktion. Zudem finden Sie dort auch einen Selbsttest, mit dem Sie vorab schon einmal ausschließen können, ob bei Ihnen eine CMD vorliegen könnte, oder nicht.

CMD – Was ist das?

Unter einer CMD versteht man eine Kieferfehlstellung, die sich auf den gesamten Körper auswirken kann. Die Bezeichnung CMD ist eine Abkürzung für “Craniomandibuläre Dysfunktion”, wobei “Cranium” für Schädel, “Mandibula” für Unterkiefer und “Dysfunktion” für Fehlfunktion steht.

Hervorgerufen wird eine CMD in den meisten Fällen durch eine falsche Okklusion, d.h. Ober- und Unterkiefer treffen nicht mehr richtig aufeinander. Bereits 0,2 Millimeter zwischen den Zähnen können hier schon ausreichen, damit der Kiefer aus seiner natürlichen Position gerät. Er verfällt dann in eine Zwangsposition, die der Körper zu kompensieren versucht. Durch diese Kompensationsversuche entstehen Folgeschäden und Symptome, die in ihrer Art sehr vielfältig sein können.

Wie entsteht eine CMD?

Eine CMD wird durch unterschiedliche Ursachen hervorgerufen. Genetische Faktoren, wie eine erblich bedingte Zahnfehlstellung kann z.B. zu einer CMD führen. Es können aber auch äußere Einflüsse wie eine Veränderung der Bisslage durch Zahnersatz, eine kieferorthopädische Behandlung oder Unfälle zu einer Kieferfehlstellung führen.

Auch Stress wird zu einer der wichtigen Faktoren einer CMD gezählt. Denn viele Menschen neigen dazu, in Stresssituationen die Zähne stärker aufeinander zu pressen oder (vorwiegend nachts) stark mit ihnen zu knirschen. Zähneknirschen kann daher auch zu einer Kieferfehlstellung führen. Aber auch Ursachen, die nicht sofort in den Sinn kommen, können eine CMD hervorrufen. So z.B. eine schiefe Körperhaltung oder schmerzbedingte Schonhaltung, die sich letztendlich über die Wirbelsäule auch auf den Kiefer ausübt.

Symptome der CMD

Eine CMD kann aufgrund der unterschiedlichen Ursachen und Ausprägungen auch sehr vielfältige Symptome entstehen lassen. Naheliegende Symptome sind diejenigen, die mit dem Kiefer und den Zähnen zutun haben, wie z.B. Kieferknacken, Zahnschmerzen, Kieferschmerzen, Zahnverschleiß, Zähneknirschen oder Probleme beim Kauen. Es gibt aber auch Symptome, die nicht sofort auf einen Zusammenhang mit den Zähnen vermuten lassen. So können auch Kopfschmerzen, Tinnitus, Sehstörungen und Augenprobleme, Nacken- und Rückenschmerzen, Knieschmerzen, Hüft- und Beckenschiefstände oder eben auch Schwindel ein Symptom der CMD sein.

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Wie lässt sich der Schwindel durch CMD erklären?

Bei Schwindel denken die meisten nicht sofort an einen Zusammenhang mit den Zähnen. Jedoch sind die Gelenke und Muskeln des Unterkiefers mit dem Innenohr verbunden. Klagt jemand über Schwindel, kann eine Gleichgewichtsstörung der Grund sein, die sich eben aufgrund der Kieferfehlstellung manifestiert hat. Das Gleichgewicht wird über das Gehirn gesteuert, welches seine Informationen von drei Bereichen erhält: vom Innenohr, vom Sehen, also durch das Beziehen visueller Informationen und von den Rezeptoren der Muskeln und Gelenke (Tiefenwahrnehmung). Alle drei Informationen kommen im Gehirn zusammen und sorgen für unsere Balance.

Das Innenohr liefert den größten Anteil des Gleichgewichtssinnes. In diesem befindet sich eine sogenannte “Labyrinth-Struktur”, die aus drei Kanälen besteht. Diese Kanäle sind mit einer Flüssigkeit gefüllt, die bei Bewegung zu der Gleichgewichtswahrnehmung führt. Nun ist aber das Innenohr über das Schläfenbein direkt mit dem Unterkiefer verbunden. Die sogenannte Unterkiefergrube hängt am Schläfenbein, genauso wie das Innenohr.

Feststellen können Sie die Verbindung sogar selbst, wenn Sie ihren kleinen Finger vorne in den äußeren Gehörgang stecken und dann den Mund öffnen. Sie können dann die Bewegung der Kiefergelenke wahrnehmen. Wenn nun der Unter- und Oberkiefer nicht ideal miteinander verbunden sind, also eine Kieferfehlstellung vorliegt, dann entsteht Druck, der auf die Gelenkpfanne drückt. Dieser Druck kann so stark werden, dass das Schläfenbein minimal bewegt wird. Dies wiederum sorgt dafür, dass das Gleichgewichtsorgan im Innenohr aus seiner normalen Position gerät. Dann entsteht ein Ungleichgewicht, welches wir als Schwindel empfinden.

Ein weiterer Auslöser für Schwindel kann aber auch über Muskelverspannungen erklärt werden. Denn das Kiefergelenk befindet sich in direkter Verbindung mit der Wirbelsäule und den Halswirbeln. Ist nun der Kiefer in einer Fehlposition, entsteht z.B. ein Kompensationsmechanismus durch den Nacken oder die Schultern. Die Muskeln versuchen, die Kieferfehlstellung auszugleichen. Dadurch geraten diese Muskeln selber in unnatürliche Positionen und verspannen sich. Es entstehen Nacken- Rücken oder weitere Verspannungen. Muskelverspannungen, vor allem im Nackenbereich, können wiederum für Schwindel sorgen. Denn wie bereits beschrieben, senden ja auch die Rezeptoren der Muskeln und Gelenke Gleichgewichtsinformationen an das Innenohr und Gehirn. Wenn der Muskel im Nacken verspannt ist, entsteht eine Dauerkontraktion und die Rezeptoren können ihre Signale nicht mehr richtig senden. Dadurch entstehen dann Schwindel, Gleichgewichtsstörungen oder sogar Ohnmacht.

Wie wird die CMD festgestellt?

Behandlung einer CMD und der Schwindel-Symptome in Lübeck

Die meisten Patienten werden bei anhaltendem Schwindel wohl zunächst auf Kreislauf- oder Herzstörungen schließen und einen Internisten aufsuchen. Einige wenden sich an Neurologen, da sie Nervenstörungen vermuten. Die wenigsten denken bei Schwindel an die Zähne und den Kiefer. Wenn aber weder Internist noch Neurologe einen Befund feststellt, ist es ratsam, sich an einen Zahnarzt zu wenden, der auf CMD spezialisiert ist. Dieser wird zunächst einige Fragen stellen und dann eine manuelle Funktionsanalyse durchführen.

Bei dieser werden Kiefergelenke und Kaumuskeln abgetastet und der Bewegungsablauf beobachtet. Zudem betrachtet der Zahnarzt auch die gesamte Körperhaltung und -bewegung. Liegt der Verdacht auf eine CMD nahe, wird anschließend eine instrumentelle Funktionsanalyse folgen. Bei dieser werden mit Hilfe von Instrumenten (u.a. computergestützte Verfahren) Ober- und Unterkiefer vermessen und die Okklusion analysiert. Ein individuelles Bild des Patienten wird aufgezeichnet um festzustellen, wo die Kieferfehlstellung herrührt und wie sie behandelt werden kann. Anschließend wird der Zahnarzt einen Therapieplan ausarbeiten.

Behandlung der CMD

Eine CMD wird immer individuell behandelt, da es fast nie identische Fälle gibt. Jeder Patient hat seine eigene Krankheitsgeschichte, Ursachen und Symptome der CMD. Häufig wird innerhalb der CMD Therapie eine Aufbissschiene eingesetzt, die regelmäßig getragen und angepasst werden muss. Diese sorgt dafür, dass die Kiefer wieder in ihre richtige Position zurückfinden und ein weiterer Verschleiß – z.B. bei Zähneknirschen – vermieden wird. Wichtig ist, dass die Ursache der CMD festgestellt und behandelt wird. Es reicht nicht, nur die Symptome (z.B. den Schwindel) zu bekämpfen.

So würde man nur vorübergehend für eine Minderung der Symptome sorgen, jedoch würden diese sich irgendwann wieder verschlimmern, da die Ursache immer noch vorhanden wäre. Ganzheitliche Behandlungsansätze sind bei einer CMD besonders wichtig. Wenn z.B. starke Nackenverspannungen begleitende Symptome zum Schwindel sind, ist es sinnvoll, einen Physiotherapeuten oder Osteopathen in die Therapie einzubinden. Diese können durch gezielte Muskelübungen oder Massagen die Symptome lindern, während z.B. die Aufbissschiene in Bezug auf den Kiefer helfen würde.

Dr. Jan-Ole Clausen, Dr. Stefanie Clausen-Kestermann und Dr. Klaus-Peter Clausen freuen sich auf Sie!

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In unserem CMD Zentrum finden Sie u.a. die Behandlungsmöglichkeiten und weitere Symptome einer Craniomandibulären Dysfunktion. Zudem finden Sie dort auch einen Selbsttest, mit dem Sie vorab schon einmal ausschließen können, ob bei Ihnen eine CMD vorliegen könnte, oder nicht.